Johannes Surek

Johannes Surek
E.Joite, Berlin
1982
Johannes
Surek
Aus aktuellem Anlass schrieb ich letzte Nacht:
Guten Abend ...,
letzte Nacht habe ich erfahren, daß Helene Schwarz gestern oder vorgestern aus dieser in eine andere Welt gegangen ist.
Vielleicht hast Du es ja auch bereits von anderer Seite erfahren.

Was bleibt zu sagen in so einem Moment?
Sie war eine der wundervollsten Frauen, die ich Zeit meines Lebens kennen gelernt habe:
Abgesehen davon, daß ich rauchende Frauen immer verehrte und verehre,
war es wohl dies, was Helene so bemerkenswert machte:
Im Gegensatz zu vielen von uns Studierenden, die zweifelten,
oder manchmal auch verzweifelten,
war es Helene, die immer hoffnungsvoll blieb.
Und das war oft auch für sie selbst wahrlich nicht einfach.
Mit einem Gruß
...
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Bio- Filmographie – in Auszügen Stand: 17. April 2021

Vorbemerkung:
Da ich im Laufe meines Lebens in Summe ca. 3 schriftliche Bewerbungen verfasst habe existieren kaum Vorlagen, die ich zur Grundlage eines sinnigen Textes umarbeiten könnte.
MNur weil ich dieser Tage einer mir unbekannten Person bei der Deutschen Renten­versicherung etwas Unterhaltung verschaffen möchte, arbeite ich an einer so tristen Aufgabe wie „vollständiger Lebenslauf“.
MWeil andererseits aber das menschliche Erinnerungsvermögen zu unglaublichen Leistun­gen im Stande ist – bis hin zu 'erträumten Erinnerungen' (vgl. dazu auch: Paul Verillo „Ästhetik des Verschwindens“, auf Deutsch bei Merve) – wird dieses Dokument von Zeit zu Zeit ergänzt, umgemodelt, oder evtl. auch mal: ganz gelöscht.

ca. 1960 Teammitglied von etwa 8 Test-Piloten des Ur-Kettcars, danach des 'Kettcar-S1'-Erlkönigs im Kinder­garten zu Bremen, jetzt Ense, Kr. Soest iW.
Die Kraftübertragung von den Fußpedalen auf die Hinter­achse erfolgt bei diesem Fahrzeug noch noch nicht per Fahrradkette, sondern mittels schlanken Blechstäben.
Die Silhouette dieses Kettcar-Modells, durch ein schlankes, gebogenes Rohr erzeugt, erinnerte – von der Seite aus gesehen - unmittelbar an die Frontpartie des ersten, legendären, Karmann-Ghia aus den 50ern – also mich jedenfalls!
ca. 1967 „Mein Vater am Zaun“, Kurzfilm, 35mm S/W, 1:1,0, 18B/s, stumm; Kamera: AGFA-ISO Rapid, Länge: ca. 1:12min.
Technisches: Nachdem ich etwa ein Jahr nach Aufnahme bemerkt hatte, daß ich quasi einen Stopptrick-Film gedreht hatte, half mir ein versierter Nachbar, das Kamera-Negativ im Kontakt-Kopierverfahren auf 35KB-SW-Diafilm (!) (sowas gabs) umzukopieren, wobei Meterware zum Einsatz kam. Entwickelt wurde in der Badewanne nach Einbruch der Dunkelheit. Meterware führte zu deutlich weniger Klebestellen.
An einem Sonntag-Nachmittag kam es im Wallburg-Theater zu Werl iW zur einzigen – aber denkwürdigen - Aufführung vor dem eigentlichen Programm-Beginn (ein Disney-Trickfilm für Kinder) vor genau 3 Zuschauern: dem Vorführer, unserem Nachbarn und mir.
1970 An der Petri-Schule, ebenfalls Werl in Westfalen, Besuch des 10. Schuljahr. Dort gibt es eine Photo AG, betreut vom Mathe- und Physiklehrer K., der leidenschaftlich gern foto­graphierte - und heftigst rauchte -, einmal sogar während des Unterrichts. Im SW Labor im Keller wird das Film-Entwickeln gelehrt und die kleinen Tricks des engagierten Foto-Amateurs samt Insider-Wissen vermittelt.
Mit der von diesem diesem Lehrer entliehenen Exa 1B mit Schachtsucher und 35mm Linse entsteht eines SEHR kalten Wintermorgens knapp vor Schulbeginn – also im Morgengrauen - ein im Jahre 1976 doch noch preisgekrön­tes Foto: Die Kamera am Bahnübergang zwischen die Gleise auf eine Bahnschwelle gelegt und der Güterschuppen links hinten und das Bahnofsgebäude ganz hinten rechts erwecken Assotiationen an einen alten Schwarz-Weiss-Western. Selbstauslöser gespannt und Finger weg. Der Verschluß löst trotz heftigen Minusgraden aus.
(Bei dem erwähnten Foto-Preis handelte es sich um den gerade installierten „Fotopreis der Stadt Werl“ und die frohe Botschaft über das Preisgeld in Höhe von DM25,00 in Form eines Einkaufsgutscheins erreichte mich in Freiburg iBr., wo ich gerade mein Studium begonnen hatte).
ca. Sommer 1970 Der CDU Stadtrat der Wallfahrtsstadt Werl erkennt die Zeichen der Zeit: Man will „was für die Jugend tun“ und schreibt ein Nachwuchs-Amateur-Filmfestival aus, welches im neuen Saal des Rathaus-Anbaus ein Wochenende lang durchgeführt wird.
Der Saal ist gefüllt mit einer grotesk gemischten Besucher­schaft aus dem gesamten Bundesgebiet. Die beeindruckend langen Haare eines jungen Mannes im Alter von – sagen wir 17 Jahren – reichen bis hinunter zu den Schulterblättern. Es werden karrierte Sommerhemden getragen, hier und da ein selbst gebatictes T-Shirt, Feinripp-Cord-Hosen mit Röhren-Schnitt. Dazu Wildleder-Boots mit Weichgummisohlen. Auch hier gibt es gelegentliche Raucherpausen.
Es laufen Farb- und SW-Filme, Zeichen- und Stopptrick­filme, Western mit Showdown, die an Provinzbahnhöfen gedreht wurden. Kriminalfilme, Musikfilme. Der Ton kommt von einem Tonbandgerät Marke UHER, ist – soweit es um Sprache geht – nicht synchron, was weiter keine Rolle spielt. Und sogar ein fortschrittlicher Lehrfilm ist dabei, gedacht für den Schulunterricht.
(Bei der Gruppe, die diesen Film präsentierte, handelte es sich um junge Pädagogik-Student_innen von der PH Frei­burg, aus der später die Medienwerkstatt Freiburg erwuchs.
Das realisierte ich aber erst Jahre später, als bereits auf SW-Video gedreht wurde, ein Format mit offenen Magnet­band-Spulen (Japan Standard 1, mit Geräten von National – s.u.)
ca. 1972 Nach der kurzzeitigeen Nutzung einer Sucher-Kamera (Dacora Super Dignette – Reutlingen / München) Umstieg auf eine Praktika Super TL, einer Spiegelreflex aus der DDR. Lehrer Ks. Tipp hatte ich selbstverständlich beherzigt: „Wenn an der Optik 'Meyer Görlitz' steht, oder was Ähnliches: Finger weg! Nur die Standard-Brennweite mit dem Aufdruck '1:2.8, 50mm aus Jena T' macht wirklich scharfe Bilder. Das 'T' bedeutet nämlich 'TESSAR'! Das ist bekanntlich eine Optik von Carl ZEISS-Jena! Und die sind baugleich denen aus Oberkochen! Kosten aber nur 'nen Bruchteil der westdeutschen!
Hier nur soviel: Ich sollte diesen Kauf nicht bereuen.
(Wird 'ge up dated')
'Flugzeuge in meinem Bauch' - Herbert Grölemeiers (W. Droste) Hit in der Version von Oli P und Tina Frank aus dem Jahr 1998.
Gedreht wurde auf 35mm Farbnegativ und das Werk ging knappe 11 Tage nach Auftragsvergabe bei mtv Deutschland auf Sendung. (Funktion: Poduktionsleitung, Produktion: BigFish für Ufa/Bertelsmann)
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Einige Dokus über inszenierte Realitäten zusammen mit den 'Story Dealern' u.a.:
"Feuer im Kopf" Kamera, Realisation zusammen mit Rolf Kleine, Auftraggeber: Reemtsma / Stein Promotion, Hamburg
Diese erfolgen ab und an mündlich und Auge in Auge, was mir durchaus Recht ist.
u.a. IG Metall

Anzahl aller Bilder: 11

'Flugzeuge in meinem Bauch' - Herbert Grölemeiers (W. Droste) Hit in der Version von Oli P und Tina Frank aus dem Jahr 1998.
Gedreht wurde auf 35mm Farbnegativ und das Werk ging knappe 11 Tage nach Auftragsvergabe bei mtv Deutschland auf Sendung. (Funktion: Poduktionsleitung, Produktion: BigFish für Ufa/Bertelsmann)
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